Der Browser der Suchmaschine: Nicht ausgereift und viel zu neugierig
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor Google Chrome Der Browser der Suchmaschine steht in der Kritik von Experten."Google Chrome sollte nicht für den allgemeinen Gebrauch eingesetzt werden." Die Worte von Matthias Gärtner, Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind deutlich. Im Gespräch mit der Berliner Zeitung führt Gärtner an, der erst kürzlich veröffentlichte Browser sei zwar bequem, aber kritisch. Daniel Bachfeld von Heise pflichtet bei: "Ich rate davon ab, mit Google Chrome außer zu Testzwecken zu surfen."
Der Chrome glänzt noch nicht
Das Misstrauen hat verschiedene Gründe. Zum einen sei der Browser immer noch in einer Beta-Fassung, die interne Versionsnummer werde mit 0.2 angegeben. Technisch unversierte Benutzer massenweise an noch im Teststadium befindliche Software zu setzen, sei grundsätzlich gefährlich.
Beta-Services sind bei Google zwar durchaus üblich - derzeit etwa die Routenplanung per Fußweg -, allerdings ist ein komplexer Browser anders zu bewerten als eine kleine Web-2.0-Anwendung. Chrome habe noch viele Schwachstellen und teilweise als kritisch eingestufte Sicherheitslücken, die etwa Fremdkontrolle über den Rechner oder die unverschlüsselte Ausgabe bereits verschlüsselter Daten (etwa Bankverbindungen) ermöglichen.
Hungrig nach Nutzerdaten
Wir berichteten bereits am Donnerstag über die Neugier des Google-Browsers. Gärtner spricht weiterhin von einem gewaltigen Nutzer-Informationskatalog, den der Browser anhäufe. Bereits bei der Eingabe eines URL in die Addresszeile übermittelt Chrome Daten, um entsprechende Vorschläge aus der Google-Datenbank zu
en. Laut CNET werden langfristig zwei Prozent der Eingaben gespeichert.
Zusammen mit den zahlreichen anderen Applikationen Googles - von GMail über Google Maps, in den USA auch Google Health bis hin zu web-basierten Office-Anwendungen - ergebe sich so, erklärt Gärtner ein beängistender Datenpool, der auch "Begehrlichkeiten" bei Ermittlungsbehördern wecken könne.